- Solide Konzernergebnisse und ein Rekord beim Free Cashflow:
Ein operativer Rohertrag* von 4.041,8 Mio. EUR (-3,7 %**) und ein operatives EBITA*** von 1.265,0 Mio. EUR (-13,1 %) markieren nach dem außergewöhnlich starken Jahr 2022 das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte. Im 4. Quartal 2023 ist Brenntag auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Der Free Cashflow erreichte mit 1.712,0 Mio. EUR einen neuen Rekordwert und zeigt die Stärke des Unternehmens, trotz volatiler Marktbedingungen Cash zu generieren.
- Ergebnisse der Geschäftsbereiche im Rahmen der Erwartungen: In einem herausfordernden Marktumfeld lieferten Brenntag Specialties und Brenntag Essentials Resultate, die zwar unter dem Rekordjahr 2022 lagen, aber den Erwartungen entsprachen. Die Ergebnisse der Geschäftsbereiche wurden durch die geringe Nachfrage und Kosteninflation beeinträchtigt. Das operative EBITA von Brenntag Specialties lag bei 550,8 Mio. EUR (-21,5 %). Brenntag Essentials erreichte ein operatives EBITA von 848,9 Mio. EUR (-4,7 %).
- Konsequente Umsetzung der Strategie: Die Implementierung der „Strategy to Win“ schreitet wie geplant voran. Der Schwerpunkt liegt auf der weiteren Schärfung der differenzierten Profile von Brenntag Specialties und Brenntag Essentials, um die Leistungsversprechen der Geschäftsbereiche entlang der Marktanforderungen zu verbessern und um ihr Wachstum zu beschleunigen.
- Dividendenerhöhung vorgeschlagen: Brenntag schafft weiterhin signifikanten Wert für seine Aktionäre und wird für das Jahr 2023 mit 2,10 EUR je Aktie die 13. Dividendenerhöhung in Folge vorschlagen (2022: 2,00 EUR).
- Prognose 2024: Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet Brenntag ein operatives EBITA**** zwischen 1.230 Mio. EUR und 1.430 Mio. EUR für den Konzern.
Brenntag (ISIN DE000A1DAHH0), der Weltmarktführer in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen, legt heute solide Finanzergebnisse und einen Free Cashflow in Rekordhöhe für das Geschäftsjahr 2023 vor. In einem herausfordernden Marktumfeld lieferten beide Geschäftsbereiche, Brenntag Specialties und Brenntag Essentials, Ergebnisse, die zwar unter dem Rekordjahr 2022 lagen, aber den Erwartungen entsprachen. Die Ergebnisse der Divisionen wurden durch die geringe Nachfrage und die Inflationswirkungen auf die Kosten beeinträchtigt. Im Laufe des Jahres war eine leichte sequenzielle Verbesserung der Absatzmengen zu verzeichnen und im 4. Quartal 2023 kehrte Brenntag auf den Wachstumspfad zurück.
Dr. Christian Kohlpaintner, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE: „Das Jahr 2023 war erneut von einer Reihe makroökonomischer Herausforderungen und geopolitischer Spannungen geprägt. Diese belasteten die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und beeinflussten die Geschäftsaktivitäten in verschiedenen Sektoren und Märkten, insbesondere in der chemischen Industrie. Trotz dieses Umfelds hat Brenntag das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte erzielt. Dies ist auf die inhärente Stärke und Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells mit seiner globalen Reichweite und seinem breiten Produkt- und Dienstleistungsportfolio zurückzuführen. Darüber hinaus können wir auf unsere hervorragenden Mitarbeitenden in aller Welt vertrauen. Ich möchte allen für ihren unermüdlichen Einsatz danken, um unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten und ihnen ein verlässlicher Partner zu sein, insbesondere in schwierigen Zeiten. Es freut mich besonders, dass wir die Umsetzung unserer Strategie 2023 konsequent vorangetrieben und damit den Grundstein für ein beschleunigtes Wachstum in der Zukunft gelegt haben.“
Finanzergebnisse
2023 erzielte Brenntag einen Umsatz von 16.815,1 Mio. EUR. Der Umsatzrückgang von 11,0 % gegenüber dem Rekordjahr 2022 ist hauptsächlich auf niedrigere Verkaufspreise, aber auch auf rückläufige Absatzmengen zurückzuführen. Der Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden setzte sich 2023 fort, was zusätzlich zu der geringeren Nachfrage aufgrund des unsicheren makroökonomischen Umfelds beitrug. Allerdings war im Laufe des Jahres auch eine leichte sequenzielle Verbesserung der Absatzmengen zu beobachten, und in der zweiten Jahreshälfte 2023 endete der Vorratsabbau. Trotz dieses Umfelds erreichte Brenntag einen operativen Rohertrag von 4.041,8 Mio. EUR (-3,7 %) und ein operatives EBITA von 1.265,0 Mio. EUR. Dies entspricht im Vergleich zum Rekordjahr 2022 einem Rückgang von 13,1 %, ist aber immer noch das zweithöchste Ergebnis, das das Unternehmen je erzielt hat.
Das Ergebnis je Aktie erreichte 4,73 EUR und lag damit unter dem sehr hohen Vorjahreswert von 5,74 EUR. Brenntag erwirtschaftete einen Free Cashflow von 1.712,0 Mio. EUR. Dieser neue Rekord wurde durch eine beträchtliche Verringerung des Working Capitals in Folge eines erheblichen Abbaus von Lagerbeständen erreicht. Dies zeigt einmal mehr die Stärke des Unternehmens, unter volatilen Marktbedingungen Cash zu generieren. Im Laufe des Jahres hat Brenntag erfolgreich verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die operativen Kosten des Konzerns zu senken und den inflationsbedingten Kostensteigerungen entgegenzuwirken.
Dr. Kristin Neumann, Finanzvorständin der Brenntag SE: „Im Jahr 2023 hat Brenntag Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Senkung der Kostenbasis umgesetzt und konsequent an der Verbesserung des Working Capital-Managements gearbeitet. Mit unserem allerersten Aktienrückkaufprogramm im Gesamtvolumen von bis zu 750 Mio. EUR, das Anfang März abgeschlossen wurde, lassen wir unsere Aktionäre am Erfolg unseres Unternehmens teilhaben. Einschließlich der Dividenden haben wir in den letzten zwölf Monaten mehr als eine Milliarde Euro an unsere Aktionäre zurückgegeben. Dies sind eindrückliche Belege für die Fähigkeit von Brenntag, auch in einem schwierigen Marktumfeld zuverlässig erheblichen Wert für seine Aktionäre zu erzielen.“
Erhöhung der Dividende
Vorstand und Aufsichtsrat werden den Aktionären auf der Hauptversammlung am 23. Mai 2024 eine Dividendenausschüttung von 2,10 EUR je Aktie vorschlagen (2022: 2,00 EUR). Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung wird dies die dreizehnte Dividendenerhöhung in Folge seit dem Börsengang im Jahr 2010 sein. Die Ausschüttungsquote auf Basis des auf die Aktionäre der Brenntag SE entfallenden Konzernergebnisses nach Steuern beträgt 43 %.
Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen
Im März 2023 kündigte Brenntag das erste Aktienrückkaufprogramm seiner Geschichte an. Die erste Tranche des Programms in Höhe von 500 Mio. EUR wurde bis Dezember 2023 abgeschlossen. Im Rahmen der zweiten Tranche wurden bis zum 5. März 2024 weitere Aktien der Brenntag SE bis zu einem Gesamtvolumen von 250 Mio. Euro erworben, womit das Programm abgeschlossen ist.
Beide Geschäftsbereiche lieferten Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen
Die globale Marktdynamik im Jahr 2023 war durch eine Reihe von kumulierenden Einflussfaktoren und anhaltenden Unsicherheiten gekennzeichnet. Inflationstendenzen in den meisten Märkten, hohe Energiekosten in Europa, die sich auf einige der Fokusindustrien des Unternehmens auswirkten, und ein Abbau von Lagerbeständen aufgrund der Erwartung sinkender Preise beeinträchtigten das Geschäft. Der Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt verstärken die geopolitischen Unsicherheiten und führten zu neuen Spannungen in den globalen Lieferketten. In diesem Umfeld lagen die Ergebnisse 2023 beider Brenntag-Geschäftsbereiche unter dem Rekordjahr 2022, aber im Rahmen der Erwartungen.
Brenntag Specialties erzielte Ergebnisse, die weitgehend den Erwartungen entsprachen. 2023 meldete der Geschäftsbereich einen operativen Rohertrag von 1.479,6 Mio. EUR (-8,2 %). Das operative EBITA erreichte 550,8 Mio. EUR; dies entspricht einem Rückgang um 21,5 % gegenüber 2022. Der Geschäftsbereich verzeichnete im Jahresvergleich in allen Segmenten niedrigere Ergebnisse, was hauptsächlich auf den Nachfragerückgang in allen Regionen zurückzuführen ist. Eine positive Entwicklung gab es bei den Fokusindustrien Pharma und Water Treatment. Dies konnte jedoch die gedämpfte Nachfrage in anderen Fokusindustrien wie Nutrition, Personal Care und Lubricants, die im Vorjahr eine starke Leistung zeigten, nicht vollständig ausgleichen.
Brenntag Essentials zeigte eine robuste Leistung im Rahmen der Erwartungen. Insbesondere die Region Nordamerika erzielte ein positives Ergebnis, das den Rückgang in den anderen Segmenten teilweise kompensierte. Abgesehen von EMEA konnten die Regionen von Brenntag Essentials ihre Absatzmengen in der zweiten Jahreshälfte 2023 steigern. Der operative Rohertrag des Geschäftsbereichs blieb im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil und erreichte 2.533,5 Mio. EUR (-0,7 %). Das operative EBITA lag bei 848,9 Mio. EUR; dies entspricht einem Rückgang um 4,7 % gegenüber 2022.
Erhebliche Fortschritte bei der umfassenden Transformation des Unternehmens
Im Jahr 2023 hat Brenntag die Umsetzung der im November 2022 vorgestellten „Strategy to Win“ konsequent vorangetrieben. Kernelemente sind differenzierte Strategien für die beiden Geschäftsbereiche Brenntag Specialties und Brenntag Essentials, eine klare Nachhaltigkeitsagenda, wertschaffende M&A-Aktivitäten und die Transformation in ein daten- und technologieorientiertes Unternehmen. Mit diesem wichtigen Schritt in seiner ehrgeizigen Transformation legt das Unternehmen den Grundstein für ein beschleunigtes Wachstum in der Zukunft.
Im Juli kündigte Brenntag an, sein „Advanced Operating Model“, seine weiterentwickelte operative Geschäftsstruktur, zu implementieren. Damit sollen die differenzierte Steuerung beider Geschäftsbereiche und die Schärfung ihrer jeweiligen Strategien weiter gestärkt werden. Im Dezember 2023 präsentierte das Unternehmen auf dem Kapitalmarkttag in London weitere strategische Schlussfolgerungen und präzisierte seine Pläne, darunter die operative und rechtliche Entflechtung von Brenntag Essentials und Brenntag Specialties.
„Durch entschlossene und fokussierte Maßnahmen gemäß unseres klaren Transformationsplans schärfen wir die Profile von Brenntag Essentials und Brenntag Specialties weiter. Wir entwickeln zwei separierte, leistungsstarke Geschäftsbereiche mit voller geschäftlicher Autonomie und Unabhängigkeit. Mit einer differenzierten Steuerung entsprechend den globalen Marktanforderungen und den spezifischen Kunden- und Lieferantenbedürfnissen verbessern wir ihre Leistungsversprechen und beschleunigen ihr Wachstum“, sagt der Brenntag-Vorstandsvorsitzende Christian Kohlpaintner.
Agenda für Nachhaltigkeit und Sicherheit kontinuierlich verfolgt
Die weltweite Nummer eins im Chemiedistributionsmarkt zu sein, bedeutet für Brenntag auch, eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit und Sicherheit einzunehmen. 2023 ist es Brenntag gelungen, die Nachhaltigkeit seines Produktportfolios durch verschiedene Initiativen und neue Dienstleistungen zu erhöhen und den Kunden mehr Transparenz hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks der von Brenntag angebotenen Produkte zu geben.
Neben der Nachhaltigkeit hat auch die Sicherheit der Mitarbeiter bei Brenntag höchste Priorität. Im Jahr 2023 hat das Unternehmen seine Sicherheitsleistung erneut verbessert und die Gesamtunfallrate TRIR***** (Total Recordable Injury Rate) des Konzerns weiter auf 2,5 gesenkt (2022: 2,7).
M&A-Strategie voll erfüllt
Brenntag befindet sich in einer hervorragenden Position, um den immer noch stark fragmentierten Markt der Chemiedistribution weiter zu konsolidieren. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen erneut umfangreiche Akquisitionen getätigt und damit wichtige Fokusindustrien und Regionen in beiden Geschäftsbereichen gestärkt. Diese werden einen erheblichen Beitrag zum operativen EBITA leisten. Die acht Übernahmen, die im Jahr 2023 unterzeichnet oder abgeschlossen wurden, haben einen Gesamtwert von 570 Mio. EUR.
Ausblick & Prognose 2024
Brenntag geht davon aus, dass sich die im Jahresverlauf 2023 gesehene sequenzielle Erholung der Absatzmengen 2024 fortsetzen wird.
Gleichzeitig wird davon ausgegangen, dass die geopolitischen, makroökonomischen und operativen Rahmenbedingungen auch im Jahr 2024 herausfordernd sein werden. Der Krieg in der Ukraine, der Konflikt im Nahen Osten, geopolitische Spannungen und die nur langsam sinkende Inflation werden weiterhin für Unsicherheiten hinsichtlich der Wachstumserwartungen für die Weltwirtschaft sorgen.
In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der beschriebenen Trends wird für das Geschäftsjahr 2024 ein operatives EBITA zwischen 1.230 Mio. und 1.430 Mio. EUR für den Brenntag-Konzern erwartet. Diese Prognose berücksichtigt die Ergebnisbeiträge der bereits abgeschlossenen Übernahmen und geht davon aus, dass die Wechselkurse auf dem Niveau von Ende Februar stabil bleiben.
Geschäftszahlen im Überblick – das Geschäftsjahr 2023